Kurz nach dem Sonnenuntergang, wenn die Sonne gerade hinter dem Horizont verschwunden ist und am Boden bereits die Nacht hereinbricht, beginnt eine besondere Zeit, die sich blaue Stunde nennt. Diese Zeit, in der es am Boden schon recht dunkel ist, der Himmel aber noch durch ein kräftiges Blau dominiert wird, kann man wunderbar für die Fotografie nutzen. Durch das indirekte Licht entstehen tolle Kontraste, die sich insbesondere vor dem tiefen Blau des Himmels sehr schön abheben.
Dabei spielt der Ort, an dem man sich gerade befindet, kaum eine Rolle. Im Vergleich zur Nachtfotografie, wo man einen möglichst dunkelen Ort für seine Aufnahmen braucht – also in der Stadt kaum einen guten Platz findet – kann man zur blauen Stunde besonders hier spannende Aufnahmen machen. Durch die Beleuchtung von Straßen und Gebäuden, die zur blauen Stunde langsam eingeschaltet werden, wird der vergleichsweise dunkele Boden mehr und mehr beleuchtet.
Dies macht die Aufnahmen umso kontrastreicher.
Mich persönlich fasziniert an dieser Zeit der Wandel der Welt. Wenn ihr die Zeit habt, sucht euch mal einen schönen Aussichtspunkt z. B. in der Stadt und setzt euch zum Sonnenuntergang dort hin. Nach und nach wird sich die Welt um euch herum verändern. Das ist ein wirklich faszinierendes Schauspiel und macht mir immer wieder aufs neue Spaß. In Frankfurt am Main ist z. B. die Aussichtsplattform der Helaba ein guter Fleck für eine solche Beobachtung.
Die blaue Stunde gibt es übriegens auch morgen, dann kurz vor dem Sonnenaufgang.